Die Akupunktur ist bei vielen Krankheitsbildern in der Gynäkologie und Geburtshilfe eine sinnvolle Ergänzung zu schulmedizinischen Methoden. In manchen Fällen ist sie der Schulmedizin sogar überlegen.
Eine Erklärung der Wirkungsweise nach dem schulmedizinischen Verständnis ist nicht möglich und lässt sich nur aus dem altchinesischen Verständnis der Krankheitslehre erklären. Nach diesem Modell fließt auf sogenannten Leitungsbahnen (Meridiane) die Lebensenergie (Qi) durch den Körper. Die Lebensenergie besteht aus den Anteilen Yin und Yang, welche bei einem gesunden Organismus im Gleichgewicht sind. Ein Ungleichgewicht führt zunächst zu körperlichen und seelischen Symptomen und bei Fortbestehen zu Krankheit. Durch Reizung bestimmter Punkte auf den Leitungsbahnen wird der Energiefluss reguliert und der Organismus kommt wieder ins Gleichgewicht, die Symptome verschwinden.
Eine Therapie besteht aus mehreren Terminen (in der Regel 4-6 in Einzelfall mehr) und dauert je Sitzung ca. 20 Minuten. Dabei werden in entspannter Atmosphäre, meist an mehreren Punkten Nadeln gesetzt. Die Nadeln sind, verglichen mit normalen Injektionskanülen, hauchfein und das Schmerzerleben ist mit dem bei einer Injektion kaum zu vergleichen.
Möglicher Einsatz in der Gynäkologie: (je Sitzung 30€)
Möglicher Einsatz in der Geburtshilfe: (je Sitzung 20€)
Weitere Einsatzgebiete:
und viele mehr
Während der Schwangerschaft nimmt die Schwangere durchschnittlich 12 kg an Gewicht zu. Wichtig ist hierbei das Ausgangsgewicht vor Beginn der Schwangerschaft. Für eine untergewichtige Frau kann beispielsweise die Gewichtszunahme von 18kg normal sein. Bei einer schon vor der Schwangerschaft übergewichtigen Frau kann eine Zunahme von mehr als 6kg bereits auffällig sein. So kann eine zu starke Gewichtszunahme auf einen Schwangerschaftsdiabetes hinweisen. Eine zu geringe Zunahme kann auf ein mangelentwickeltes Kind deuten.
Verteilung der Gewichtszunahme im Schwangerschaftsverlauf: Im 1. Schwangerschaftsdrittel insgesamt 1-2kg. Im 2. Drittel der Schwangerschaft ca. 250g/Woche und im 3. Drittel ca. 400g/Woche.
Durch verschiedene Schwangerschaftshormone, aber auch durch Fehlernährung und einen Mangel an Bewegung kommt es zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels. Wie bei einem Typ 2 Diabetes (Altersdiabetes) sprechen die Organzellen nicht ausreichend auf Insulin an. Die Insulinproduktion ist im Falle eines Schwangerschaftsdiabetes zu niedrig, um normale Blutzuckerwerte herbeizuführen. Durch einen Zuckerbelastungstest (OGTT=oraler Glukose Toleranztest) kann die Wirkung des Insulin getestet werden.
Bei einer zu geringen Insulinproduktion kommt es zu erhöhten Blutzuckerwerten. Die zu hohen Zuckerspiegel gehen über den Mutterkuchen (Plazenta) auf das Kind über. Insulin kann die Plazenta hingegen nicht passieren.
Die Folgen bei Mutter und Kind:
Als Antwort auf das erhöhte Zuckerangebot bildet die Bauchspeicheldrüse des Kindes vermehrt Insulin und baut die Nährstoffe als Fett in den eigenen Körper ein. Es kommt so zu einer zu starken Gewichtszunahme des Kindes, häufig bei gleichzeitiger Unreife der Organe. Das hohe Geburtsgewicht führt häufig zu Kaiserschnittentbindungen oder Geburt per Saugglocke.
Durch die erhöhte Blutzuckermenge im kindlichen Blut scheidet das Kind mehr Urin aus. Die Folge ist zu viel Fruchtwasser (Polyhydramnion), welches zu vorzeitigen Wehen und damit zu einer Frühgeburt führen kann.
Die Durchblutung des Mutterkuchens (Plazenta) kann gestört sein. Es ist daher eine regelmäßige Überprüfung der mütterlichen und kindlichen Blutgefäße sowie eine Wachstumskontrolle mittels Ultraschall notwendig.
Auch noch kurz nach der Geburt produziert der kindliche Organismus zunächst mehr Insulin als nötig. Für den jetzt von der Mutter unabhängigen Stoffwechsel kann diese Insulinüberproduktion zu einer für das Kind gefährlichen Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen.
Die Mutter hat ein bis zu 60% Risiko innerhalb von 10 Jahren eine Glukose-Toleranzstörung zu entwickeln.
Das Kind hat ein erhöhtes Risiko in den ersten zwei Lebensjahrzenten übergewichtig zu werden, einen Diabetes und einen Bluthochdruck zu entwickeln.
Die Feststellung eines Schwangerschaftsdiabetes sollte daher nicht nur eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten während der (überwachten) Schwangerschaft zur Folge haben, es sollte vielmehr eine langfristige Umstellung der Lebensgewohnheit mit Ernährung und körperlicher Aktivität umgesetzt werden.
Nach einer Schwangerschaft mit festgestelltem Schwangerschaftsdiabetes soll 6-12 Wochen nach der Geburt ein erneuter Glukosetoleranztest durchgeführt werden. Bei unauffälligem Ergebnis sollen in 2-3 jährlichen Abständen weitere Tests durchgeführt werden.